VETRO_Web-Visuals_1440x600px_VetroSwiss6
VETRO_Web-Visuals_1440x600px_VetroSwiss6

Neue Studie über die Ökobilanz von Getränkeverpackungen

20. 06. 2024 - Allgemein

Der Schweizerische Verein für umweltgerechte Getränkeverpackungen (SVUG) hat mit dem Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz die Ökobilanz von Getränkeverpackungen untersuchen lassen. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat die Studie unterstützt. Die Ergebnisse zeigen, wo sich Umweltauswirkungen reduzieren lassen. Am meisten Potenzial liegt nicht bei den Verpackungen, sondern bei der Getränkeherstellung. Der SVUG nutzt die Studie, um Wege zur  Reduktion von Umweltauswirkungen zu eruieren.

Die Getränkebranche wird mit der neusten Methodik untersucht

Kreislaufwirtschaft will den Konsum umweltfreundlicher gestalten und Wertstoffe erhalten. Im Dialog um die Umweltauswirkungen der Getränkebranche stehen oft Verpackungen im Fokus. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat 2014 eine Studie über die Ökobilanz von Getränkeverpackungen publiziert. Seither hat sich die Methodik verändert.

Aus diesem Grund haben der Schweizerische Verein für umweltgerechte Getränkeverpackungen (SVUG) und der Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz mit der Unterstützung des BAFU eine neue Studie in Auftrag gegeben. Sie untersucht die Umweltauswirkungen von Getränkeverpackungen mit der neusten Methodik.

Zur Berechnung der Umweltauswirkungen dienen die Umweltbelastungspunkte nach der Methode der ökologischen Knappheit 2021, der CO 2 -Fussabdruck nach IPCC 2021 und die Eco-Points nach der Environmental Footprint Methode (EF 3.1).

Eine einheitliche Lösung für alle Getränke gibt es nicht

Die Studienergebnisse bereichern den Dialog über Umweltauswirkungen mit Fakten. Sie zeigen, dass leichte und mehrfach verwendbare Verpackungen eine bessere Ökobilanz aufweisen als schwere Verpackungen mit geringer Füllmenge. Weil je nach Getränk andere Verpackungen zum Einsatz kommen, gibt es keine einheitliche Lösung für alle Getränke. Potenzial zur Reduktion von Umweltauswirkungen besteht in allen Sektoren. Am meisten Potenzial liegt nicht bei den Verpackungen, sondern bei der Getränkeherstellung.

Die Studie vergleicht Daten von 2014 und 2022
In der Studie werden Umweltauswirkungen der gesamten Getränkebranche mittels Ökobilanzierung analysiert. Zur Darstellung der Umweltauswirkungen wird der gesamte Konsum eines Jahres betrachtet. Verpackungssysteme werden anhand der Umweltauswirkungen eines Liters Getränk verglichen.

Die Studie unterscheidet die Sektoren Bier, Mineralwasser und Softdrinks, Obstsaft, Wein, Spirituosen und Milch. Die Umweltauswirkungen der Verpackungssysteme werden jenen des Inhalts gegenübergestellt. Ein Vergleich der Daten von 2014 mit Daten von 2022 gibt Aufschluss über die Entwicklung der Umweltauswirkungen. CO 2 wird inzwischen stärker gewichtet. Überdies vergleicht die Studie am Beispiel Milch Getränkekartons mit Mehrwegglas – unter Berücksichtigung von Nutzungszyklen und Transportdistanzen.

Der SVUG eruiert Massnahmen für die Reduktion von Umweltauswirkungen
Aus den Studienergebnissen lassen sich Massnahmen ableiten, um die Umweltauswirkungen von Getränkeverpackungen zu reduzieren. Dazu zählen zum Beispiel der Einsatz von erneuerbarer Energie in der Produktion und die Reduktion des Verpackungsgewichts. Ein Teil dieser Massnahmen ist bereits in Umsetzung. Der SVUG wird die Studienergebnisse nutzen, um weitere Wege zur Reduktion von Umweltauswirkungen zu eruieren.

Erkenntnisse in Kürze

  • Potenzial zur Reduktion von Umweltauswirkungen besteht in der ganzen Getränkebranche.
  • Der Inhalt ist ökologisch gesehen meist relevanter als die Verpackung (87 Prozent vs. 13 Prozent).
  • Der Transport wird den Verpackungen zugeschrieben. In den meisten Fällen trägt er wenig zur Umweltbelastung bei.
  • Verpackungen dienen dem Schutz, der Logistik und der Information. Eine einheitliche Lösung für alle Getränke gibt es nicht.
  • Getränkeverpackungen mit geringen Umweltauswirkungen sind leicht, haben eine grosse Füllmenge oder werden mehrmals genutzt.
  • PET-Flaschen zählen zu den Getränkeverpackungen mit den tiefsten Umweltauswirkungen – weil sie leicht sind und gut recycelt werden können.
  • Mehrweg-Glasflaschen schneiden aus Umweltsicht ähnlich gut ab wie Getränkekartons.
  • Einweg-Glasflaschen zählen zu den Getränkeverpackungen mit den höchsten Umweltauswirkungen.
  • Aludosen sind leicht und haben eine hohe Recyclingquote. Daher sind sie eine ökologischere Alternative zu Einweg-Glasflaschen.
  • Bei der Verringerung von Umweltauswirkungen müssen Inhalt und Verpackung betrachtet werden.

Zur Studie