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Altglassammlung

Nur richtig einwerfen gibt richtiges Recycling

Wohin mit roten Flaschen? Was mache ich mit dem zerbrochenen Weinglas? Muss ich Etiketten entfernen? Altglas richtig sammeln ist keine Hexerei. Wenn Sie als Konsumentin oder Konsument folgende Regeln befolgen, helfen Sie mit, die Qualität des Recyclings zu verbessern und Kosten zu sparen.

Ja gerne:

  • In die Glassammlung gehören Wein- und Getränkeflaschen, Öl- und Essigflaschen, Konfitüren-, Gurken- und Joghurtgläser.
  • Strikt nach den Farben Weiss, Braun und Grün trennen. Alle anderen Farben ins grüne Loch werfen.
  • Deckel und Verschlüsse entfernen, Papieretiketten dranlassen.
  • Lebensmittelgläser aus Hygienegründen bitte unbedingt ausspülen.

Nein danke:

  • Fensterglas und Spiegel gehören in die Schuttmulde.
  • Trinkgläser, Glasteller oder Vasen sind oft bleihaltig und gehören in die Schuttmulde.
  • Keramik, Porzellan und Ton (Tassen, Teller, Töpfe etc.) gehören in die Schuttmulde.
  • PET-Getränkeflaschen gehören in die PET-Sammlung.
  • Abfälle gehören in den Hauskehricht.

Fremdstoffe verteuern das Recycling und führen zu unbrauchbaren Produkten (Ausschussware)

Das in der Schweiz gesammelte Altglas enthält zwischen 4% und 7% unerwünschte Fremdstoffe. Sie müssen in aufwendiger Handarbeit und in zahlreichen Aufbereitungsschritten aus den Altglasscherben aussortiert werden. Diese Verschmutzung des Altglases verteuert das Glasrecycling unnötig. Darüber hinaus lassen sich gewisse Fremdstoffe nicht vollständig entfernen und stören die Neuglasproduktion:

  • Kleinste Keramikteile von Essgeschirr führen zu Ausschussware (Schmelzpunkt Keramik: über 2 500 °C, Schmelzpunkt Altglas: rund 1 600 °C).
  • Trinkgläser und Blumenvasen, vor allem Kristallgläser, haben einen erhöhten Bleigehalt. Dieser ist aus gesundheitlichen Gründen in Glasverpackungen gesetzlich streng limitiert.
  • Fensterglas hat eine andere chemische Zusammensetzung und höhere Schmelztemperaturen und kann deshalb nicht mit Verpackungsglas verarbeitet werden.

Die Altglassammlung

Die Schweiz zählt über 6 000 Glassammelstellen, die von den Gemeinden und Städten betreut werden. Von hier aus wird das Altglas in regelmässigen Abständen zuerst an regionale Zwischenlager und anschliessend per Bahn oder Lastwagen an Aufbereitungsanlagen verfrachtet.

Sammlung – farbgetrennt oder gemischt

In der Schweiz werden 70 Prozent des Altglases farbgetrennt gesammelt (Stand 2022). Dieses Altglas ist sehr gefragt, weil es sich zur Produktion von neuen Verpackungen aus weissem, braunem oder grünem Glas eignet. Eine saubere Trennung der Farben ist sehr wichtig.
Rund 30 Prozent des Schweizer Altglases wird in farbgemischten Containern gesammelt. Dieses Altglas eignet sich nicht zur Produktion von weissen und braunen Glasverpackungen sondern nur von grünen. Ein bedeutender Teil dieser Scherben wird zu Baustoffen oder Filtermaterialien weiterverwertet.

Leerung und Transport

Sind die Container voll, werden sie von Transporteuren geleert. Entweder werden sie aufgeladen und durch leere ersetzt, oder sie werden vor Ort in speziell dafür eingerichtete Lastwagen entleert: Gerade bei der farbgetrennten Sammlung kann dabei der Eindruck entstehen, dass die fein säuberlich getrennten Scherben beim Leeren wieder zusammengeschüttet werden. Doch dem ist nicht so, denn die Ladefläche der Lastwagen ist in drei Farbkompartimente aufgeteilt, was von aussen nicht ersichtlich ist. Farbgetrenntes Altglas ist deutlich mehr wert als farbgemischtes. Ein Zusammenschütten würde eine grosse Wertvernichtung bedeuten.

Aufbereitung in verschiedenen Schritten

Allzu oft sind in den Altglascontainern auch PET-Flaschen, Schuhe, Windeln und andere Fremdstoffe anzutreffen. Besonders problematisch für die Wiederverwertung sind Porzellan, Tonscherben oder Kristallglas. Diese Fremdstoffe verteuern das Recycling, denn sie müssen in verschiedenen aufwendigen Aufbereitungsschritten separiert werden. Auf dem Sortierförderband werden Porzellan, Keramik und Abfallstoffe von Hand aussortiert. Danach werden die Scherben im Glasbrecher zerkleinert, damit sie die optimale Grösse für den Schmelzprozess aufweisen. In der Siebrinne werden anschliessend weitere Fremdmaterialien und zu grosse Glasteile ausgeschieden. Über drei vollautomatische Schritte (Magnettrommel, Metall- und Keramikabscheider) werden Metall- und Keramikteile aussortiert. Leichte Materialien wie Papier werden durch eine Absauganlage entfernt.